Der Regenwurm (Lumbricus terrestris) ist ein wahres Wunderwerk der Natur und spielt eine unverzichtbare Rolle in unserem Ökosystem. Mit einer Länge von bis zu 30 Zentimetern und einer rötlich-braunen Färbung ist er einer der größten Vertreter der knapp 50 Arten in Deutschland. Ein auffälliges Merkmal ist das Clitellum, ein heller, sattelförmiger Gürtel im vorderen Körperdrittel, der bei geschlechtsreifen Tieren von Februar bis August sichtbar ist.
In der Fortpflanzung sind alle Regenwürmer gleich: Sie sind Zwitter und begatten sich wechselseitig. Während der Fortpflanzung bildet das Clitellum ein Sekret, das die Spermien des Partners aufnimmt. Die befruchteten Eier werden in Kokons abgelegt, aus denen nach einigen Wochen die Jungwürmer schlüpfen. Die Entwicklungsdauer variiert je nach Art und Umgebungstemperatur.
Regenwürmer leben unterirdisch im Dunkeln. Sie sind Destruenten und ernähren sich hauptsächlich von abgestorbenen Pflanzenteilen, die sie in ihre Wohnröhren ziehen und dort verdauen. Durch ihre unzähligen Grabgänge verbessern sie die Bodenstruktur durch Auflockerung und erhöhen die Wasserkapazität des Bodens. Ihre Gänge können bis zu drei Meter tief reichen und tragen mit der Bildung von Wurmhumus zu einem nährstoffreichen, fruchtbaren Boden bei. Ein Quadratmeter Waldboden kann zwischen 100 und 400 Regenwürmer beherbergen, die täglich bis zu ihr eigenes Körpergewicht an organischem Material verarbeiten.
Leider kann intensive Landwirtschaft mit chemischen Pestiziden, Herbiziden und Düngemitteln den Regenwürmern schaden. Eine Studie des Senckenberg Museums für Naturkunde in Görlitz zeigt, dass auf intensiv genutzten Ackerflächen die Regenwurmdichte, Biomasse und der Artenreichtum deutlich geringer sind als in ungestörten Ökosystemen.
Schaff dir eine Wurmkiste an und lerne dadurch noch mehr über Regenwürmer!
Kauf nach Möglichkeit Bio-Produkte ein. Damit förderst du Anbaumethoden, die den Regenwurmlebensraum erhalten und die Bodenqualität verbessern.
Wenn du einen Garten hast: Verzichte auf Pestizide, lege einen Kompost an und lass im Winter zum Schutz der Pflanzen und für die Regenwürmer einfach mal das Laub auf den Beeten liegen.