Was ein Vogel ist, wissen wohl die Meisten. Auch einen Spatz von einer Taube zu unterscheiden dürfte wohl für viele Menschen keine große Herausforderung darstellen. Aber wie genau erkennt man einen Zilpzalp? Und welche Färbung hat ein Aurora-Falter? Können Sie diese Fragen auch aus dem stehgreif beantworten?
Wir, eine Gruppe von fünf Studierenden aus ganz Deutschland haben festgestellt, dass das Interesse für und die Kenntnis von Arten vor allem in den jüngeren Generationen immer mehr abnimmt. Um dieser Dynamik entgegenzuwirken, haben wir nun im Rahmen des Biodiversitätskongresses das Projekt „AMSEL: Artenkenntnis macht Schule – Erkennen Lernen“ gestartet.
Mit dem Projekt AMSEL haben wir uns zum Ziel gesetzt, Artenkenntnis in die Schulen zu bringen. Dabei richtet sich unser Angebot vor allem an Kinder, die bisher noch nicht viel Berührungspunkte mit der heimischen Natur hatten. Wir möchten einen niederschwelligen Einstieg in das Thema ermöglichen und so das Interesse wecken. Die sture Inhaltvermittlung ist dabei nicht unser Schwerpunkt, vielmehr geht es uns darum, die Begeisterung der Kinder zu wecken und sie zu befähigen, ihre Kenntnisse selbständig zu vertiefen.
Das Projekt AMSEL steht unter dem Motto „Man kann nur schützen, was man kennt“. Wir sind davon überzeugt, dass Artenkenntnis den ersten Schritt in Richtung Artenschutz darstellt. Nur, wer weiß, was alles vor der Haustür lebt und welche Bedürfnisse die Lebewesen haben, kann sein Verhalten dahingehend reflektieren und anpassen. Auch bildet Artenkenntnis den Grundstein für ein generelles Bewusstsein für die Relevanz der Biodiversität und für die Bedeutung des Zusammenspiel der einzelnen Ökosysteme.
Konkret planen wir, im Frühjahr und Sommer 2025 Arbeitsgemeinschaften in fünf weiterführenden Schulen in ganz Deutschland anzubieten. In insgesamt 6 Terminen werden wir gemeinsam mit den Kindern unterschiedliche Lebensräume erkunden und darin lebende Arten kennenlernen. Außerdem werden die Kinder an verschiedene Bestimmungstechniken herangeführt werden und Tools kennenlernen, um auch eigenständig Bestimmungen durchführen zu können. Zielgruppe ist dabei die 5. und 6. Klasse.